Demokratiegeschichten

Literaturempfehlung: 200 Jahre Demokratiegeschichte im Überblick

In Deutschland hat die repräsentative Demokratie eine über 200-jährige, wechselvolle Geschichte. Ein jetzt in der Schriftenreihe der Kommission für Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien (KGParl) erscheinendes Handbuch nimmt diese in den Blick. Warum eine Geschichte des Parlamentarismus in Deutschland? Obwohl es ungezählte Bücher auf dem deutschen Buchmarkt zum … mehr

Buchempfehlungen: Demokratiegeschichte zum Lesen

Gleich zwei Buchempfehlungen haben wir für euch heute. Beide haben Mitglieder der AG Orte der Demokratiegeschichte verfasst. 1. Deutsche Demokratiegeschichte II Mit dem Buch „Deutsche Demokratiegeschichte II – Eine Aufgabe der Vermittlungsarbeit“ legt Lars Lüdicke für die Deutsche Gesellschaft e.V. eine vielfältige Sammlung von Beiträgen vor. Dass die Beschäftigung mit … mehr

100 Jahre politischer Mord in Deutschland: Antisemitische Hetze gegen Außenminister Walther Rathenau

„Unserer unmaßgeblichen Meinung nach beschimpft ein Walther Rathenau durch die Tatsache, daß er als Gründer der Volksauswucherungsinstitute (der Kriegsgesellschaften), als Mann, der in Deutschlands Niederlage den ‚Sinn der Weltgeschichte‘ sah, als Mann, der mit kriminellen Verbrechern (Radek usw.) verhandelt, die Republik mehr als jeder andere im Deutschen Reich. Jeder Photograph, … mehr

Kommunalpolitik in Lüdinghausen – Auf dem Weg in die Weimarer Demokratie

Aus einem Leserbrief in der Lüdinghauser Zeitung vom 26. Februar 1919, vier Tage vor der ersten Kommunalwahl nach Einführung des allgemeinen und freien Wahlrechts der Weimarer Republik: „Wir sind weit entfernt davon, die Kandidaten dieser Liste persönlich anzugreifen, können es uns aber nicht versagen, sachlich hierzu Stellung zu nehmen. An … mehr

100 Jahre politischer Mord in Deutschland: Der Aufstieg der NSDAP

„Mannheim. Die auf den ‚berüchtigten‘ roten Plakaten erschienene Ankündigung, daß unser Münchner Parteigenosse Hermann Esser hier öffentlich sprechen werde, hatte die Mannheimer Judenschaft in keine geringe Aufregung versetzt.“ Anfänge der NSDAP Das schreibt der nationalsozialistische „Völkische Beobachter am 26. April 1922. Redakteur Hermann Esser gehört zu den ersten Gefolgsleuten Adolf … mehr

Vom Umgang zweier Tageszeitungen aus Westfalen mit der bundesrepublikanischen Demokratie

Zwei Verlagshäuser. Zwei Tageszeitungen, beide 1946 gegründet. Zwei grundsätzlich unterschiedliche programmatische Konzepte. Beide Zeitungen sind Regionalzeitungen mit einer damaligen Auflage um die 100.000 Exemplare. Die Westfälischen Nachrichten erscheinen im Verlag Aschendorff in Münster und damit in einem traditionell katholisch-konservativen Gebiet. Die Freie Presse hingegen knüpft an die Vorherrschaft der Sozialdemokratie … mehr

100 Jahre politischer Mord in Deutschland: Heldengedenken – der Kult um die Kriegstoten

„Am 1. Ostertage fand in Altjührden die Einweihung des Denkmals für die im Weltkriege Gefallenen statt. Ein aus Granit gehauenes Kreuz erhebt sich auf einem Sockel, und dies steht in einer aus Findlingen gebauten Wölbung. Die Gedenktafel weist die aus Grünenkamp und Altjührden stammenden Namen von 29 Gefallenen auf. Nach … mehr

Robert Havemann: Ein demokratischer Kommunist

Nazi-Gegner, Stasi-Spitzel, Oppositioneller und Wissenschaftler – Robert Havemann war eine Person mit vielen Gesichtern. Heute vor 40 Jahren starb er. Was von ihm in Erinnerung bleibt ist vor allem seine Rolle als zweifacher Widerstandskämpfer – gegen die Nationalsozialisten und gegen den Machtapparat der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED). Nach seiner anfänglichen … mehr

100 Jahre politischer Mord in Deutschland: Schüler gegen die Republik

„Die Relegierten in Lichterfelde. Von der Liste der 41 relegierten Primaner an der staatlichen Bildungsanstalt in Lichterfelde sind zwei sofort wieder gestrichen worden, weil sich ihre Unschuld herausgestellt hat. An der Relegierung der übrigen 39 hält das Kultusministerium fest.“ Aus der Geschichte der Lichterfelder Bildungsanstalt So berichtet der sozialdemokratische „Vorwärts“ … mehr

1. April 1924: Ende des Hitler-Prozess

„Was wäre gewesen, wenn …?“ Diese Frage haben sich bestimmt schon einige von uns gestellt. Und zwar nicht nur die Historiker:innen unter uns. Eigentlich bringt es nichts, sich den Kopf über alternative Vergangenheit(en) zu zerbrechen. Aber manchmal, wenn ich ein Thema recherchiere, kommt die Frage doch hoch. So auch beim … mehr

100 Jahre politischer Mord in Deutschland: Nationalismus im Film – „Fridericus Rex“

„Heute vormittag fand in Kassel ‚U.T.-Kino‘ eine Sondervorstellung des Fridericus-Rex-Films für die Kasseler Reichswehr statt. Teile der Regimenter 15 und 16 erschienen in geschlossenem Zuge unter Führung ihrer Offiziere. Außerdem erschienen zahlreiche hohe Offiziere mit Frauen und Töchtern. Mit Rücksicht auf die ganze Tendenz des Films hat diese Demonstration der … mehr

Auf die Straße gegen die Schulgesetzgebung: Eine Massendemonstration in der Kleinstadt Lingen im Emsland

Über 50.000 Menschen protestierten am 22. August 1954 gegen die niedersächsische Schulgesetzgebung. Was brachte die Menschen derart in Rage, dass sie bei widrigen Witterungsverhältnissen auf die Straße gingen, um ihre Meinung kundzutun? Der Anlass für die Proteste Die Teilnehmer und ganz ausdrücklich auch die Teilnehmerinnen demonstrierten gegen die Schulpolitik der … mehr

Ein ehemaliges NSDAP-Mitglied als „Demokrat des Monats“?

Emil Haarmann, 1889 – 1963, Stadtplaner in Hamm/Westf. 1926-1954, kommissarischer Oberbürgermeister 7. 4. – 15. 8. 1945 Was qualifiziert den heute selbst in Hamm fast in Vergessenheit geratenen Emil Haarmann zum „Demokraten des Monats“? Und das, obwohl er seit 1937 Mitglied der NSDAP war? Nach der Eroberung Hamms durch amerikanische … mehr

18. März 1848 – Barrikaden in Berlin

Zwei Schüsse, ob beabsichtigt abgefeuert oder aus Versehen ist ungeklärt, lösen in Berlin die Märzrevolution aus. Die zuvor friedliche Stimmung vor dem Stadtschloss schlägt um. Schon bald werden überall in der Stadt Barrikaden gebaut und kommt es zu Gefechten zwischen Revolutionär:innen und der preußischen Armee. Wie vielen Menschen, die sich … mehr

100 Jahre politischer Mord in Deutschland: Protestantismus und Republikfeindschaft

„Im Sonnenlicht eines neuen, frohen Tages haben wir uns das Ende des Krieges gedacht, erwünscht, erbeten. Im Dunkel der Nacht ist es gekommen. Die Fahne der Hohenzollern und der Wittelsbacher und der anderen Fürstengeschlechter ist gesunken. Das deutsche Volk selbst hat Bismarcks Erbe den Feinden ausgeliefert. Im Innern stehen wir … mehr

Deutsche Gewerkschaften im 19. Jahrhundert

„Eine Demokratie braucht die Gewerkschaften“, meinte der britische Soziologe Colin Crouch 2013 in einem Interview mit der Hans-Böckler-Stiftung. Denn in ihnen würden Beschäftigte lernen, ihre eigenen Interessen zu vertreten. Und Reiner Hoffmann, der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), erklärte in der Talkshowrunde „Forum Demokratie“ 2020: Wo Tarifverträge, Betriebsräte und Gewerkschaften … mehr

Jüdische Emanzipation und die Arbeiterbewegung vor 1933

Jacob Hirsch ist Politikwissenschaftler und Mitglied bei Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V. Die moderne Geschichte der Juden in Deutschland ist eng an unsere Demokratie- und Emanzipationsgeschichte gebunden. Auch der Arbeiterbewegung, die sich im Zuge der Industrialisierung und der Revolution von 1848 entwickelte und eine maßgebliche Rolle in der Revolution … mehr

100 Jahre politischer Mord in Deutschland: Frauen gegen die Republik

„Am 8. März versammeln sich die Frauen der Arbeit in allen Ländern, um den Internationalen Kommunistischen Frauentag zu feiern. An diesem Tage treten wir mit unseren Forderungen dem Klassenstaat der Bourgeoisie trotzig entgegen. Aber auch den Tausenden und Millionen unterdrückter und gequälter Frauen, die heute noch beiseite stehen und nicht … mehr

Die Scheinwahl im März 1933

Friedlich sieht es aus auf dem Bild aus Berlin. Es zeit eine Wählerschlange vor einem Wahllokal (Eckkneipe Ernst Rohde) zu den Reichstagswahlen am 5.3.1933. Weiterhin sehen wir einen Polizisten mit geschultertem Gewehr und einen Nationalsozialisten mit Wahlplakat. Doch der Schein trügt: Von freien Wahlen kann im März 1933 keine Rede … mehr