Kann man ein Werk von seinem oder seiner Urheber:in trennen? Können wir die darin vermittelten Botschaften als Zeugnisse einer vergangenen Zeit annehmen auch wenn sie aus heutiger Sicht hoch problematisch sind? Oder sollten wir solche Stücke, Lieder und Bilder lieber bei Seite legen? Wann stoßen Neuinterpretationen an ihre Grenzen? Alle … mehr
Fast vier Jahre sind die Demokratiegeschichten nun online. Viele tolle Kommentare haben wir in der Zeit bekommen. Lob, Anmerkungen, Berichtigungen, abweichende Meinungen und Darstellungen – all die sind uns willkommen. Explizit auch negative Kritik, denn sonst wüssten wir nicht, wie wir besser schreiben können. „Genderwahn„, „Genderideologie“ und „Sprachfaschismus„. Auch das … mehr
Im Rahmen des V. Parteitages der SED im Juli 1958 verkündete Walter Ulbricht die sogenannten „Zehn Gebote für den neuen sozialistischen Menschen“. Unverkennbar ahmte der damalige Regierungschef der DDR damit die biblischen Gebote des Alten Testaments nach. Was westliche Medien amüsiert als peinliche Übertreibung abtaten, stand in der DDR stellvertretend für die … mehr
Die Frage ist, ob es nicht Möglichkeiten gibt, diese durchaus berechtigten Sorgen dem Regime graduell so weit zu nehmen, dass auch die Auflockerung der Grenzen und der Mauer praktikabel wird, weil das Risiko erträglich ist. Das ist eine Politik, die man auf die Formel bringen könnte: Wandel durch Annäherung. Egon … mehr
Wen das Wort „Gedichtanalyse“ schaudern lässt, der liest besser eine andere Demokratiegeschichte. Denn heute will ich mich zur Abwechslung mal nicht dem Verfasser, sondern einem seiner Werke widmen. „Die Schlesischen Weber“ von Heinrich Heine, erschien vor 179 Jahren im Vorwärts! Das Gedicht Im düstern Auge keine Thräne,Sie sitzen am Webstuhl … mehr
Dreizehn britische Kolonien in Nordamerika verkünden am 4. Juli 1776 ihre Unabhängigkeit vom Mutterland. Ihre Entscheidung, von nun an ein souveräner Staatenbund zu sein, halten sie in der Declaration of Independence fest. Sie ist damit das Gründungsdokument der Vereinigten Staaten von Amerika. Die Erklärung wird hauptsächlich von Thomas Jefferson unter … mehr
Walter Poller wurde am 6. Januar 1900 in Kiel geboren und starb am 17. Oktober 1975 in Hagen. Blick auf Jugend uns politische Sozialisation Er stammt aus einer Kieler Arbeiterfamilie. Seine Familie ermöglichte ihm den Schulbesuch bis zur Mittleren Reife. Schon als Schüler war er Mitglied der Arbeiterjugend. Dort ist … mehr
Der Minister Der 24. Juni 1922 ist ein Samstag. Walther Rathenau ist seit knapp fünf Monaten deutscher Außenminister. Deutschland ist nach dem verlorenen Krieg noch international isoliert, aber Rathenau hat in seiner kurzen Amtszeit bereits einen Coup gelandet: Am Rande einer internationalen Wirtschaftskonferenz in Genua hat er ein Abkommen mit … mehr
Jubiläen sind oft eine feine Sache. So denken wir jedenfalls bei Demokratiegeschichten. Sie geben nämlich nochmal besonders Gelegenheit, zurückzuschauen und über Vergangenes zu reflektieren. Nun steht mit diesem Beitrag die 400. Demokratiegeschichte an. Und natürlich wollten wir wissen: Welche Beiträge habt ihr in den letzten 12 Monaten besonders gern gelesen? … mehr
„Offenburg, 7. Juni. Der mit Spannung erwartete Prozeß gegen den Kapitänleutnant a. D. v. Killinger, der beschuldigt wird, die mutmaßlichen Mörder des Reichstagsabgeordneten Erzberger, die Studenten Schulz und Tillessen, unterstützt zu haben, nahm heute unter großem Andrang im Schwurgerichtssaale des alten Ritterhauses seinen Anfang. Die Auslosung der Geschworenen nahm geraume … mehr
Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Das gilt im positiven wie auch im negativen. Es gibt wohl nur wenige Bilder, in denen politischer und gesellschaftlicher Wandel in den USA der 1960er Jahre so deutlich wird wie im unteren. Dabei wirkt das Bild sehr unaufgeregt. Links steht ein Mann in … mehr
„Als Oberbürgermeister Genosse Scheidemann am ersten Pfingsttag mit Tochter und Enkelin einen Ausflug nach Wilhelmshöhe unternahm, wurde ein Mordanschlag gegen ihn verübt. Ein Unbekannter von 20 bis 25 Jahren überholte Scheidemann und bespritzte sein Gesicht mit einer Flüssigkeit, vermutlich Blausäure. Scheidemann gab hinter dem sofort die Flucht ergreifenden Attentäter zwei … mehr
Am 1. Juni 1922 berichtet die „Karlsruher Zeitung“ von einer Tagung des Landwirtschaftsrates. Hauptsächlich habe man über das Getreideumlageverfahren diskutiert, das Abgabemengen für die Landwirte im Deutschen Reich festlege. Das soll sicherstellen, dass sich die Stadtbevölkerung zu vertretbaren Preisen mit Lebensmitteln versorgen kann. Der Reichsernährungsminister Anton Fehr stellt fest: „Die … mehr
Am 29. Mai 1986 wurde zum ersten Mal die neu übernommene Europaflagge vor dem Gebäude der Europäischen Kommission gehisst. Zwar war die Flagge schon seit Dezember 1955 das offizielle Symbol des Europarates. Doch bis Ende 1985 hatten die verschiedenen europäischen Organe unterschiedliche Flaggen. Erst 1979 wurde der Antrag gestellt – … mehr
„Auer verlangt das sofortige Eingreifen der Regierung gegen die durch die Nationalsozialisten herbeigeführte politische Verwilderung. Gegen das Beschmieren der Häuser mit Hakenkreuzen und das Herunterholen der Reichsflagge stellte Genosse Auer die Selbsthilfe der Arbeiterschaft in Aussicht, falls die Polizei weiterhin fortgesetzt versage. […] Weiterhin stellte Auer die Frage: Hat die … mehr
Demokratie unterliegt Wandeln und ist kein Selbstläufer Dass trotz ihres seit 1949 Bestehens die Demokratie in Deutschland weder in der Vergangenheit noch in der Gegenwart eine Selbstverständlichkeit oder gar ein Selbstläufer war oder ist, erfahren wir Deutschen gerade auch in der heutigen Zeit. Rechts- wie links-extremistische Aktivitäten, die letztlich auf … mehr
„Straflose Beschimpfung des Reichspräsidenten. Vor der Oldenburger Strafkammer hatte sich der Kaufmann Radick aus Delmenhorst zu verantworten. Radick […] brachte am 27. Januar in einem Hotel Hochs auf den früheren Kaiser aus und sprach dann nach Aussage der Zeugen von dem ‚versoffenen Sattlergesellen‘ Ebert. Da es sich um eine Beschimpfung … mehr
Das Leben von Nikolaus Osterroth begann am 16. Februar 1875 in Hettenleidelheim in der Rheinpfalz, er verstarb am 9. September 1933 in Werder an der Havel. Es war ein relativ kurzes Leben, aber ein langer und steiniger Weg vom streng katholisch erzogenen Jungen bis zum Bergarbeiterführer und sozialdemokratischen Politiker auf … mehr
„Der Fall Kähne vor dem Kammergericht. In der Angelegenheit des Herrn von Kähne auf Petzow ist noch keine Entscheidung darüber getroffen worden, ob gegen ihn Anklage erhoben wird. Die Potsdamer Staatsanwaltschaft hatte nach beendeter Voruntersuchung die Erhebung weiterer Beweise beantragt, was abgelehnt wurde. […] Bis zur Erledigung des Verfahrens gegen … mehr
„Als Maifeier der Sammlung und der Vorbereitung zum Kampfe wurde in der ‚Roten Fahne‘ am Sonntag der diesjährige 1. Mai bezeichnet. Der Verlauf des 1. Mai hat gezeigt, daß diese Bezeichnung tatsächlich am besten den Geist wiedergibt, der die Arbeitermassen bei ihrer Maifeier gestern beseelte. Schon liegen aus allen Teilen … mehr
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