Auf dem Paulsplatz in Frankfurt versammelt sich im September 1848 eine aufgebrachte Menge demokratisch gesinnter Bürger:innen. Ihre Wut richtet sich gegen die preußischen Soldaten, die um die Paulskirche herum Stellung bezogen haben. Die Aufgabe der Militärs ist es, die Angehörigen der Nationalversammlung, die in dem Gebäude tagt, vor den Protestierenden … mehr
Im Gegensatz zur Erinnerung an den Nationalsozialismus stellt die Demokratiegeschichte in Bochum bisher weitestgehend eine Leerstelle dar. Ein breiteres Verständnis von Demokratie bietet Potenziale, Demokratiegeschichten gerade vor Ort sicht- und erfahrbar zu machen. Die „Bochumer Wege der Demokratie“ akzentuieren deshalb nicht große Meilensteine der deutschen Demokratie, sondern fokussieren anhand von … mehr
Teil I findet ihr hier. Die Nationalsozialisten stellen schon vor der Sitzung sicher, dass sie auch wirklich auf die dafür nötige Zweidrittelmehrheit kommen: Die Kommunisten schließen sie schlicht aus, die Abgeordneten der demokratischen Parteien schüchtern sie durch Drohungen ein oder verführen sie durch Lügen zur Zustimmung. Und nicht zuletzt gibt … mehr
Als Otto Wels am 23. März 1933 in der Krolloper in Berlin an das Rednerpult tritt, hat der Reichstag, dessen Mitglieder nun zu ihm hochblicken, kaum mehr etwas mit einem demokratischen Parlament zu tun. Viele Sitze bleiben an diesem Tag leer, weil zahlreiche Parlamentsmitglieder systematisch von der Teilnahme ausgeschlossen werden. … mehr
„Ohne euch gäbe es uns gar nicht“ – unter diesem Motto feiert heute die Bundeszentrale für politische Bildung in Bonn ihren 70. Gründungstag. Vor 70 Jahren wurde sie als „Bundeszentrale für Heimatdienst“ gegründet. Anlass dafür war eine Auflage der Alliierten: Die Bundesregierung wurde verpflichtet, die Bürger:innen zur Demokratie zu erziehen. … mehr
Quizfrage für einen Spieleabend: Wo endete Deutschlands letzte Monarchie? Die Antwort: In Thüringen. Die Erklärung: Während der Novemberrevolution 1918 dankten nacheinander die deutschen Monarchen ab oder wurden abgesetzt. Als erstes traf es den bayerischen König Ludwig III (7. November). An prominentester Stelle den deutschen Kaiser und preußischen König Wilhelm II … mehr
Lupenreine Demokrat*innen gibt es nicht. Ein Satz, der früher oder später immer in unseren Workshops fällt. Was ich damit meine: Selbst bei vermeintlichen Vorzeigedemokrat:innen wird man etwas finden, was aus unserer Perspektive doch nicht so demokratisch ist. Eine Handlung, die gegen demokratische Prinzipien geht. Eine Position, die mit demokratischen Werten … mehr
Teil I findet ihr hier. Ab Mitte der 1980er Jahre politisieren sich die Friedensgebete zunehmend, da es verstärkt zu einem Zusammenspiel von kirchlicher Gemeindearbeit, Ausreisewilligen und oppositionellen Friedens-, Umwelt- und Menschenrechtsgruppen kommt. Aufgrund der hohen Besucherzahlen gewinnen die Veranstaltungen zusehends an politischer Bedeutung und Strahlkraft. Da hilft es auch nicht, dass die evangelische Landeskirchenleitung … mehr
Als nach der Sommerpause am 4. September 1989 das erste Friedensgebet in der spätgotischen Nikolaikirche stattfindet, ist gerade Herbstmesse in Leipzig. Deshalb sind zahlreiche Journalist:innen in der Stadt, auch aus dem Westen. Sie können sich sogar frei bewegen und überall drehen. Mehr als 40 von ihnen sind an diesem Tag … mehr
Während der Revolution 1848 setzten sich die Farben Schwarz-Rot-Gold durch. Man sah sie als Flaggen an Gebäuden, öffentlichen Orten und auf einigen Gemälden der Zeit. I. Juli 1848 beschloss die Frankfurter Nationalversammlung das Reichsgesetz betreffend die Einführung einer deutschen Kriegs- und Handelsflagge. Aber erst am 12. November konnte Reichsverweser Johann … mehr
Teil I findet ihr hier. So auch am 2. Dezember 1990, als die Wahlen zum 12. Deutschen Bundestag stattfinden. Erstmals seit fast sechs Jahrzehnten geben alle Deutschen in einer gemeinsamen demokratischen Wahl ihre Stimme ab. Das Bundeswahlgesetz gilt nun auch auf dem Gebiet der ehemaligen DDR. Demnach müssen Wahlen in … mehr
Die demokratische Handlung Am Nachmittag des 26. Mai 2019 füllt sich die Messe Augsburg zunehmend mit Menschen, die sich um die dort aufgebauten Tische herum in Gruppen von sechs Personen zusammenfinden. Auch Veronika Ostertag steht an einem Tisch und wartet auf ihre Mitstreiter:innen, mit denen sie an diesem Tag bei … mehr
Teil I lest ihr hier. Weil kommunalpolitische Entscheidungen besonders in kleinen Kommunen einen begrenzten Personenkreis betreffen, nehmen Menschen sie häufig als nicht so spektakulär und aufregend wahr wie etwa die Bundespolitik oder gar das internationale Weltgeschehen. Dies zeigt sich beispielsweise darin, dass die Beteiligung an Kommunalwahlen im Durchschnitt geringer ist … mehr
Nur wenige Wochen nach Errichtung der Berliner Mauer, kam es zu einer Konfrontation zwischen amerikanischen und russischen Panzern. 16 Stunden lang standen sich beide Seiten schussbereit gegenüber. Vorausgegangen war eine Provokation des DDR-Innenministeriums. Amerikanische Militär-Angehörige in Zivil sollten sich am Grenzübergang ausweisen. Das widersprach jedoch den getroffenen Vereinbarungen. Deshalb fuhren … mehr
Der Streit um eine Gemeinschaftshalle Als Kurt Beck 1989 Bürgermeister seines Heimatdorfes Steinfeld wird, sieht er sich mit einem Streit konfrontiert, der beispielhaft für viele kommunalpolitische Auseinandersetzungen in der Bundesrepublik steht. Im beschaulichen Steinfeld im Süden von Rheinland-Pfalz gibt es Ärger wegen einer kürzlich erbauten Gemeinschafts- und Merkzweckhalle. Aufgebrachte Anwohner:innen … mehr
Teil I lest ihr hier. Der Preußische Landtag kann aber nur von einem Dreiergremium aufgelöst werden, bestehend aus dem Landtagspräsidenten, dem Präsidenten des Preußischen Staatsrats und dem amtierenden Ministerpräsidenten. Anfang Februar 1933 sind dies Hanns Kerrl von der NSDAP, Konrad Adenauer und Franz von Papen, der in seiner Funktion als … mehr
Hitler besucht Köln Es herrscht große Aufregung in Köln. Am 17. Februar 1933 kommt hoher Besuch in die Metropole am Rhein, mit knapp 750.000 Einwohner:innen eine der größten Städte des Deutschen Reiches. Der neue Reichskanzler, Adolf Hitler, kaum drei Wochen im Amt, besucht die Domstadt als Station seiner Wahlkampftour. Das … mehr
Herauszukommen aus einer Gleichgültigkeit ist eine große Aufgabe, bei der beispielhafte Biografien hilfreich sein können. Joachim Gauck verwendete in seinen Reden als Vorsitzender von Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V. und dann als Bundespräsident oft die Begriffe Ermutigung, Ansporn und Ermächtigung. Diese beschreiben auch gut den Nutzen, der aus der … mehr
Aus dem Vorgenannten wird deutlich, dass eine Beschäftigung mit fremden Biografien nicht auf Bewunderung oder reine Nachahmung angelegt sein sollte. Orientierung, Verpflichtung, Ansporn sind Verhaltensweisen, die oft im Zusammenhang mit Vorbildern genannt werden. Biografisches Lernen durch Lernen an Biografien ist eine permanente Denkbewegung von der fremden Biografie zur eigenen und … mehr
Teil I findet ihr hier. Ein weiterer positiver Wendepunkt für Marie Juchacz und die Frauen ihrer Zeit ist der Erste Weltkrieg, so seltsam dies klingt. Innerhalb kurzer Zeit steigt die Zahl der Armen und Hilfebedürftigen dramatisch an. Frauen übernehmen nun vermehrt Arbeiten, die zuvor von Männern erledigt wurden. Dazu kommt, … mehr
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