Fast vier Jahre sind die Demokratiegeschichten nun online. Viele tolle Kommentare haben wir in der Zeit bekommen. Lob, Anmerkungen, Berichtigungen, abweichende Meinungen und Darstellungen – all die sind uns willkommen. Explizit auch negative Kritik, denn sonst wüssten wir nicht, wie wir besser schreiben können. „Genderwahn„, „Genderideologie“ und „Sprachfaschismus„. Auch das … mehr
Kategorie: Aktuelles historisch gesehen
Der Minister Der 24. Juni 1922 ist ein Samstag. Walther Rathenau ist seit knapp fünf Monaten deutscher Außenminister. Deutschland ist nach dem verlorenen Krieg noch international isoliert, aber Rathenau hat in seiner kurzen Amtszeit bereits einen Coup gelandet: Am Rande einer internationalen Wirtschaftskonferenz in Genua hat er ein Abkommen mit … mehr
Jubiläen sind oft eine feine Sache. So denken wir jedenfalls bei Demokratiegeschichten. Sie geben nämlich nochmal besonders Gelegenheit, zurückzuschauen und über Vergangenes zu reflektieren. Nun steht mit diesem Beitrag die 400. Demokratiegeschichte an. Und natürlich wollten wir wissen: Welche Beiträge habt ihr in den letzten 12 Monaten besonders gern gelesen? … mehr
„Offenburg, 7. Juni. Der mit Spannung erwartete Prozeß gegen den Kapitänleutnant a. D. v. Killinger, der beschuldigt wird, die mutmaßlichen Mörder des Reichstagsabgeordneten Erzberger, die Studenten Schulz und Tillessen, unterstützt zu haben, nahm heute unter großem Andrang im Schwurgerichtssaale des alten Ritterhauses seinen Anfang. Die Auslosung der Geschworenen nahm geraume … mehr
„Als Oberbürgermeister Genosse Scheidemann am ersten Pfingsttag mit Tochter und Enkelin einen Ausflug nach Wilhelmshöhe unternahm, wurde ein Mordanschlag gegen ihn verübt. Ein Unbekannter von 20 bis 25 Jahren überholte Scheidemann und bespritzte sein Gesicht mit einer Flüssigkeit, vermutlich Blausäure. Scheidemann gab hinter dem sofort die Flucht ergreifenden Attentäter zwei … mehr
Am 1. Juni 1922 berichtet die „Karlsruher Zeitung“ von einer Tagung des Landwirtschaftsrates. Hauptsächlich habe man über das Getreideumlageverfahren diskutiert, das Abgabemengen für die Landwirte im Deutschen Reich festlege. Das soll sicherstellen, dass sich die Stadtbevölkerung zu vertretbaren Preisen mit Lebensmitteln versorgen kann. Der Reichsernährungsminister Anton Fehr stellt fest: „Die … mehr
„Auer verlangt das sofortige Eingreifen der Regierung gegen die durch die Nationalsozialisten herbeigeführte politische Verwilderung. Gegen das Beschmieren der Häuser mit Hakenkreuzen und das Herunterholen der Reichsflagge stellte Genosse Auer die Selbsthilfe der Arbeiterschaft in Aussicht, falls die Polizei weiterhin fortgesetzt versage. […] Weiterhin stellte Auer die Frage: Hat die … mehr
Demokratie unterliegt Wandeln und ist kein Selbstläufer Dass trotz ihres seit 1949 Bestehens die Demokratie in Deutschland weder in der Vergangenheit noch in der Gegenwart eine Selbstverständlichkeit oder gar ein Selbstläufer war oder ist, erfahren wir Deutschen gerade auch in der heutigen Zeit. Rechts- wie links-extremistische Aktivitäten, die letztlich auf … mehr
„Straflose Beschimpfung des Reichspräsidenten. Vor der Oldenburger Strafkammer hatte sich der Kaufmann Radick aus Delmenhorst zu verantworten. Radick […] brachte am 27. Januar in einem Hotel Hochs auf den früheren Kaiser aus und sprach dann nach Aussage der Zeugen von dem ‚versoffenen Sattlergesellen‘ Ebert. Da es sich um eine Beschimpfung … mehr
Das Leben von Nikolaus Osterroth begann am 16. Februar 1875 in Hettenleidelheim in der Rheinpfalz, er verstarb am 9. September 1933 in Werder an der Havel. Es war ein relativ kurzes Leben, aber ein langer und steiniger Weg vom streng katholisch erzogenen Jungen bis zum Bergarbeiterführer und sozialdemokratischen Politiker auf … mehr
„Der Fall Kähne vor dem Kammergericht. In der Angelegenheit des Herrn von Kähne auf Petzow ist noch keine Entscheidung darüber getroffen worden, ob gegen ihn Anklage erhoben wird. Die Potsdamer Staatsanwaltschaft hatte nach beendeter Voruntersuchung die Erhebung weiterer Beweise beantragt, was abgelehnt wurde. […] Bis zur Erledigung des Verfahrens gegen … mehr
„Als Maifeier der Sammlung und der Vorbereitung zum Kampfe wurde in der ‚Roten Fahne‘ am Sonntag der diesjährige 1. Mai bezeichnet. Der Verlauf des 1. Mai hat gezeigt, daß diese Bezeichnung tatsächlich am besten den Geist wiedergibt, der die Arbeitermassen bei ihrer Maifeier gestern beseelte. Schon liegen aus allen Teilen … mehr
100 Jahre politischer Mord in Deutschland: Antisemitische Hetze gegen Außenminister Walther Rathenau
„Unserer unmaßgeblichen Meinung nach beschimpft ein Walther Rathenau durch die Tatsache, daß er als Gründer der Volksauswucherungsinstitute (der Kriegsgesellschaften), als Mann, der in Deutschlands Niederlage den ‚Sinn der Weltgeschichte‘ sah, als Mann, der mit kriminellen Verbrechern (Radek usw.) verhandelt, die Republik mehr als jeder andere im Deutschen Reich. Jeder Photograph, … mehr
„Mannheim. Die auf den ‚berüchtigten‘ roten Plakaten erschienene Ankündigung, daß unser Münchner Parteigenosse Hermann Esser hier öffentlich sprechen werde, hatte die Mannheimer Judenschaft in keine geringe Aufregung versetzt.“ Anfänge der NSDAP Das schreibt der nationalsozialistische „Völkische Beobachter am 26. April 1922. Redakteur Hermann Esser gehört zu den ersten Gefolgsleuten Adolf … mehr
„Am 1. Ostertage fand in Altjührden die Einweihung des Denkmals für die im Weltkriege Gefallenen statt. Ein aus Granit gehauenes Kreuz erhebt sich auf einem Sockel, und dies steht in einer aus Findlingen gebauten Wölbung. Die Gedenktafel weist die aus Grünenkamp und Altjührden stammenden Namen von 29 Gefallenen auf. Nach … mehr
„Die Relegierten in Lichterfelde. Von der Liste der 41 relegierten Primaner an der staatlichen Bildungsanstalt in Lichterfelde sind zwei sofort wieder gestrichen worden, weil sich ihre Unschuld herausgestellt hat. An der Relegierung der übrigen 39 hält das Kultusministerium fest.“ Aus der Geschichte der Lichterfelder Bildungsanstalt So berichtet der sozialdemokratische „Vorwärts“ … mehr
„Heute vormittag fand in Kassel ‚U.T.-Kino‘ eine Sondervorstellung des Fridericus-Rex-Films für die Kasseler Reichswehr statt. Teile der Regimenter 15 und 16 erschienen in geschlossenem Zuge unter Führung ihrer Offiziere. Außerdem erschienen zahlreiche hohe Offiziere mit Frauen und Töchtern. Mit Rücksicht auf die ganze Tendenz des Films hat diese Demonstration der … mehr
„Am Donnerstag, den 23. März um 1/2 3 Uhr fuhr der Zug aus der Halle, der Professor Georg Friedrich Nicolai der Stätte seines neuen Wirkens entgegentrug. Damit hat eine Tragödie ihren vorläufigen Abschluß gefunden, die trotz ihrer Ungeheuerlichkeit nie genug gewürdigt wurde. So sollen denn an dieser Stelle […] diesem … mehr
„Im Sonnenlicht eines neuen, frohen Tages haben wir uns das Ende des Krieges gedacht, erwünscht, erbeten. Im Dunkel der Nacht ist es gekommen. Die Fahne der Hohenzollern und der Wittelsbacher und der anderen Fürstengeschlechter ist gesunken. Das deutsche Volk selbst hat Bismarcks Erbe den Feinden ausgeliefert. Im Innern stehen wir … mehr
„Eine Demokratie braucht die Gewerkschaften“, meinte der britische Soziologe Colin Crouch 2013 in einem Interview mit der Hans-Böckler-Stiftung. Denn in ihnen würden Beschäftigte lernen, ihre eigenen Interessen zu vertreten. Und Reiner Hoffmann, der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), erklärte in der Talkshowrunde „Forum Demokratie“ 2020: Wo Tarifverträge, Betriebsräte und Gewerkschaften … mehr
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