Was geschah in Berlin während der Revolution 1918/19?
Berlin 1918/19: 100 Orte – 100 Geschichten
Mit dieser Frage beschäftigt sich die „Kulturprojekte Berlin“ im Rahmen des Themenwinters „100 Jahre Revolution – Berlin 1918/19“. Von November bis März 2019 werden in Kooperation mit 60 Partnern über 250 Ausstellungen und Veranstaltungen durchgeführt. An 100 Orten über ganz Berlin verteilt, werden lokale Ereignisse und ihr Zusammenhang mit der Revolution dargestellt. Beteiligt sind Museen und Geschichtsvereine, aber auch Künstler*innen, Theater und viele weitere Institutionen.
Ein Beispiel ist die neue Ausstellung des Mobilen Museums Neukölln. Von der Besetzung des Rathauses durch einen Arbeiter- und Soldatenrat bis zum Scheitern der „Republik Neukölln“: Während der 9. November in Neukölln ruhig verlief, fanden im Januar und März 1919 Straßenschlachten statt. Solche Entwicklungen, aber auch der `Werdegang`einzelner Neuköllner*innen sind Thema von „Revolution! Neukölln 1918/19“.
Berlin heute?
Nicht nur die Geschichte der Revolution, auch die Gegenwart der Demokratie erzählt und kommentiert der Themenwinter „Berlin 1918/19“. Sieben Themenfelder werden Anlass, die damaligen Forderungen auf heute zu beziehen. Versammelt Euch! Macht Frieden! Mischt Euch ein! Informiert Euch! Keine Gewalt! Beteiligt alle! Solidarisiert Euch! Jeder Ausruf ist mit einem historischen Ereignis und einem Anliegen verknüpft, die heute noch Gültigkeit haben. Darunter fallen Themen wie Pressefreiheit, Fake News, Populismus, politische Teilhabe, das Recht auf Leben und Selbstbestimmung. Die Themen sowie Veranstaltungen und Aktionen können der Veranstaltungsseite entnommen werden.
Zu den weiteren Aktionen, die Vergangenheit mit Gegenwart verknüpfen, zählt außerdem ein historischer Möbelwagen. Dieser wurde so umgebaut, dass Besucher*innen aus der Revolutionszeit durch den Wagen in die Gegenwart – und Zukunft – schreiten. Dabei werden sie u. a. mit einer Installation der japanischen Künstlerin Chiharu Shiota konfrontiert. Der Möbelwagen wird an verschiedenen Orten in Berlin auftauchen und Besucher*innen zur Begegnung einladen.
Meine Empfehlung:
Es gibt zwei Möglichkeiten, den Themenwinter mitzumachen: 1. Bewusst zu den Veranstaltungen gehen. Dabei helfen die Veranstaltungsseite und das Programm. 2. Mit offenen Augen durch Berlin gehen und sich überraschen lassen. Manche der Aktionen sind unscheinbar und fallen nur bei genauerem Hinsehen auf. So beispielsweise die roten Markierungen, die an historischen Orten auf Geschehnisse hinweisen und diese per QR-Code kommentieren.
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