Heute vor 128 Jahren gründeten Bertha von Suttner und Alfred Hermann Fried die Deutsche Friedensgesellschaft in Berlin. Damit ist die Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinte Kriegsdienstgegnerinnen (DFG-VK) die älteste Organisation der deutschen Friedensbewegung.
Von Suttner und Fried stammten aus Österreich, aber waren in nationalen und internationalen Friedensbewegungen aktiv. Von Suttners bekanntestes Werk „Die Waffen nieder!“ erschien 1889 und ist seitdem eines der wichtigsten Werke der Antikriegsliteratur. Das von ihr und Fried gemeinsam ab 1892 herausgegebene Magazin erschien unter dem gleichen Namen.
Pazifisti*innen hatten es zum Ende des 19. Jahrhunderts schwer. Militarismus, Nationalismus und koloniale Bemühungen prägten die Gesellschaft und Politik, die Friedensbewegung stellte daher das Gegenteil dieser Leitideen dar. So kam auch die DFG nicht darum herum, sich wiederholt politisch zu positionieren. Gegen Imperialismus, die Konkurrenz der Nationen und die Unterdrückung von Minderheiten. Für ein Völkerrecht und internationale Verständigung.
Friedensnobelpreis
Sowohl Bertha von Suttner als auch Alfred Hermann Fried erhielten für ihren engagierten Pazifismus den Friedensnobelpreis. Fried 1911, von Suttner als erste Frau bereits 1905.
In ihrer Rede vor dem Nobelpreiskommittee brachte sie ihre Überzeugungen folgendermaßen zum Ausdruck:
Die ewigen Wahrheiten und ewigen Rechte haben stets am Himmel der menschlichen Erkenntnis aufgeleuchtet, aber nur gar langsam wurden sie von da herab geholt, in Formen gegossen, mit Leben gefüllt, in Taten umgesetzt.
Eine jener Wahrheiten ist die, dass Frieden die Grundlage und das Endziel des Glückes ist, und eines jener Rechte ist das Recht auf das eigene Leben. Der stärkste aller Triebe, der Selbsterhaltungstrieb, ist gleichsam eine Legitimation dieses Rechtes, und seine Anerkennung ist durch ein uraltes Gebot geheiligt, welches heisst: “Du sollst nicht töten”.
https://www.nobelprize.org/prizes/peace/1905/suttner/26131-bertha-von-suttner-nobelvorlesung/
0 Kommentare