Demokratiegeschichten

50 Jahre Kniefall von Warschau

Der Kniefall Willy Brandts vor dem Denkmal des Warschauer Ghettos am 7. Dezember 1970 gilt heute als eine der bedeutendsten Momentaufnahmen in der Geschichte der Bundesrepublik. Damit ist er ein Bild für ihre Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit. Jedoch war vor 50 Jahren die stumme Demutsgeste des deutschen Bundeskanzlers noch hoch umstritten. Laut einer Umfrage lehnte damals beinahe die Hälfte der Bundesbürgerinnen und Bürger den Kniefall ab.

2020 erinnert die Bundesrepublik Deutschland mit einer Gedenkmünze und einer Sonderbriefmarke an dieses historische Ereignis.

2-Euro-Gedenkmünze „50 Jahre Kniefall von Warschau“

Heute, am 8. Oktober 2020 wird vom Bund die neue 2-Euro-Münze „Kniefall von Warschau“ ausgegeben. Die nationale Seite, also die Bildseite, wurde von dem Künstler Bodo Broschat aus Berlin gestaltet. Das Motiv zeigt den Moment des Kniefalls des damaligen deutschen Bundeskanzlers als Demutsgeste vor dem Ehrenmal für die Helden des Ghettos in Warschau. Die Komposition stellt den Bezug zum Ghetto-Aufstand 1943 dar. Der Entwurf greift verschiedene Symbole wie den siebenarmigen Leuchter, die Ghetto-Opfer und den Kniefall auf.

Sonderpostwertzeichen „Willy Brandt — Kniefall von Warschau vor 50 Jahren“

Zwei Monate später, am 3. Dezember 2020, geht eine Sonderbriefmarke zur Erinnerung an Brandts Kniefall in den Verkauf. Ein Entwurf liegt derzeit leider noch nicht vor.  

Bundesfinanzminister Olaf Scholz präsentiert die Briefmarke sowie die Sondermünze

Am 10. November präsentiert Bundesfinanzminister Olaf Scholz in Berlin die Briefmarke sowie die Sondermünze. Im Anschluss diskutiert er in der Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung mit Expert*innen aus Politik und Geschichtswissenschaft. Thema ist die Bedeutung des Kniefalls für die Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit. Die Veranstaltung wird als Livestream übertragen.

Artikel Drucken
Über uns 
arbeitet bei Gegen Vergessen - Für Demokratie e.V. Der Begriff SEITEN:BLICK steht für die Blicke, die wir links, rechts und hinter "die Dinge" werfen wollen.

0 Kommentare

Kommentar schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert