Demokratiegeschichten

Allgemeine Deutsche Arbeiterverbrüderung

Als 1848 die Revolution auch in den deutschen Ländern losging, waren viele Arbeiter:innen an ihr beteiligt. Heute denken wir meistens an Fabrikarbeiter:innen, tatsächlich war der Großteil der Arbeiterschaft noch im kleingewerblichen Handwerk tätig. Als es darum ging, sich zu organisieren, waren daher viele Handwerker:innen beteiligt, die ihre Existenz durch die Industrialisierung gefährdet sahen.

Die Allgemeine Arbeiterverbrüderung hatte daher Wurzeln sowohl in der Handwerker- als auch in der Arbeiterbewegung. Sie war während und nach der Revolution von 1848 die größte Arbeiterorganisation in Deutschland. Gegründet wurde sie am 3. September auf dem Allgemeinen Arbeiterkongress in Berlin. Dieser wurde vom dortigen „Zentralkomitee der Arbeiter“ unter Stephan Born einberufen.

Es trafen sich Arbeiterkomitees verschiedener Städte und gewerkschaftliche Verbände. Insgesamt 170 Vereine mit 15.000 Mitgliedern schlossen sich der Arbeiterverbrüderung im Laufe der Jahre an.

Wir müssen uns selbst helfen.

So das Motto auf dem Gründungskongress. Denn viele Arbeiter:innen fühlten ihre Interessen in der Frankfurter Nationalversammlung nicht ausreichend vertreten. Trotzdem stellte sich die Organisatin nicht gegen das Parlament, sondern verstand sich als ein weiteres demokratisches Organ. Sie wollte ihren Mitgliedern die Möglichkeit zur Selbsthilfe geben. Mindestlohn, Aufrechterhaltung der Löhne, Beschäftigung von Arbeitslosen: Viele der Forderungen waren sozialreformerisch und sind Dinge, über die wir heute noch diskutieren.

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Über uns 
Annalena B. arbeitet bei Gegen Vergessen - Für Demokratie e.V. als Projektkoordinatorin im Bereich Demokratiegeschichte.

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