Demokratiegeschichten

27.02.1848: Die „Mannheimer Petition“

Nun scheint sie völlig angekommen zu sein, die Revolution.

Nach Diskussionen in der badischen Kammer werden nun auch die Bürger:innen aktiv. In Mannheim versammeln sich 2.500 Menschen zu einer Versammlung, das entspricht zehn Prozent der damaligen Bevölkerung. Gemeinsam verfassen sie eine Petition an die Regierung in Karlsruhe. Die darin festgehaltenen Forderungen werden die Kernforderungen der Revolution 1848/49. Deshalb gehen sie als „Märzforderungen“ in die Geschichte ein.

Die Forderungen

Zu der Versammlung hatten die radikalen Liberalen eingeladen. Unter ihnen ist beispielsweise der Jurist und Journalist Gustav Struve.

Die Teilnehmenden verfassen eine Petition an die „Hohe Zweite Kammer“. Als Ziel geben sie an:

Wohlstand, Bildung und Freiheit für alle Klassen der Gesellschaft, ohne den Unterschied der Geburt und des Standes.

Aus der „Mannheimer Petition“ vom 27.02.1848.

Vier Forderungen sollen umgesetzt werden, um dieses Ziel zu erreichen.

  1. Volksbewaffnung mit freien Wahlen der Offiziere
  2. Unbedingte Pressefreiheit
  3. Schwurgerichte nach dem Vorbild Englands
  4. Sofortige Herstellung eines deutschen Parlament

All diese Forderungen würden die Rechte der Bürger:innen stärken sowie die der Fürsten beschneiden. Die Abwahl der Fürsten findet sich hier allerdings nicht.

Flugblatt mit der Mannheimer Petition vom 27. Februar 1848, Quelle: Offenburg, Stadtarchiv 48/149.

Wie geht es weiter?

Mit der Mannheimer Petition startet die sogenannte Badische Revolution. Bald greift sie auf andere Länder des Deutschen Bundes über. Deshalb wird sie auch als „Märzrevolution“ bekannt.

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Über uns 
Annalena B. arbeitet bei Gegen Vergessen - Für Demokratie e.V. als Projektkoordinatorin im Bereich Demokratiegeschichte.

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