Bereits im Dezember 1918 hatte der Kongress der Arbeiter- und Soldatenräte die Wahl zu einer Nationalversammlung beschlossen. Trotz der Unruhen der vergangenen Wochen fand diese Wahl am 19. Januar 1919 statt. Zum ersten Mal durften auch Frauen ihre Stimme abgeben und sich zur Wahl stellen. Gleichzeitig wurde das Wahlalter von 25 auf 20 Jahre gesenkt wurde, somit stieg die Zahl der Wahlberechtigten um etwa 20 Millionen.
Aus der Wahl, an der etwa 83% der Wahlberechtigten teilnahmen, ging die SPD als stärkste Kraft hervor. Auf sie entfielen 165 von 423 Mandaten. Als zweitstärkste Partei folgte das katholische Zentrum mit 91 Abgeordneten. Die linksliberale DDP errang 75 Mandate, die rechtsliberale DVP erhielt 19 Sitze.
Doch auch die rechtskonservative monarchistische DNVP kam auf 44 Sitze. Hingegen erhielt die linksradikale USPD nur genug Stimmen für 22 Abgeordnete.
Als eine Partei, die den Parlamentarismus komplett ablehnte, verzichtete die KPD darauf, bei den Wahlen anzutreten.
Durch das Wahlergebnis ergab sich eine Koalition aus den demokratiefreundlichen Parteien SPD, DDP und Zentrum. Diese Regierung ging als „Weimarer Koalition“ in die Geschichte ein.
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