Bereits am 3. November 1918 begann mit dem Kieler Matrosenaufstand die Novemberrevolution. Gerade mal einen Tag später bildete sich dort der erste Arbeiter- und Soldatenrat. Zahlreiche weitere gründeten sich in den nächsten Tagen, bis die Revolution am 9. November Berlin erreichte.
Den anfänglichen Forderungen nach Frieden kamen bald solche nach der Abdankung des Kaisers und der Gründung einer sozialistischen Republik hinzu. Damit orientierte man sich an der im Jahr zuvor stattgefundenen Oktoberrevolution in Russland. Dort hatte sich ein Rätesystem etabliert, auf russische heißen diese Räte Sowjets (daher der Name Sowjetunion).
Ein wesentliches Merkmal des Rätesystems ist, dass es keine Gewaltenteilung gibt. Gesetzgebung, Vollziehung und Rechtsprechung werden alle von einem Zentralrat ausgeführt.
Auf dem Reichsrätekongress im Dezember 1918 sprach sich die Mehrheit allerdings für eine parlamentarische Demokratie und somit gegen das Rätesystem aus. Dennoch bildeten sich in den nächsten Monaten, insbesondere nach dem vom Spartakusbund und USPD im Januar 1919 geführten Aufstand, weitere Arbeiter- und Soldatenräte. So etwa in München, Bremen und Würzburg.
Wie der Spartakusaufstand auch wurden einige der Arbeiter- und Soldatenräte von Militär und Freikorps niedergeschlagen. Andere lösten sich selbstständig auf, bis Spätherbst 1919 waren sie verschwunden.
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